Stephan Becker

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Kategorie: filmempfehlungen

Film: Der Geisterzug

Peitschender Regen, Gewitter, Nebelschwaden und dazu ein gottverlassener, unheimlicher Bahnhof: die Stimmung unter den sechs Reisenden, die hier mitten in der Nacht in einem ungeheizten Wartesaal auf ihren Anschlusszug warten müssen, ist äußerst angespannt. Passend zu der düsteren Szenerie erzählt der Bahnhofsvorsteher seinen unfreiwilligen Gästen auch noch die Geschichte vom Geisterzug: jede Nacht würde dieser mit großem Getöse vorbeifahren, seitdem sich vor einigen Jahren ein mysteriöser Mordfall ereignete. Daraufhin überschlagen sich die Ereignisse: ein seltsames junges Mädchen erscheint, ein Mord geschieht, und tote Gegenstände entwickeln ein gespenstisches Eigenleben. Eine Zerreißprobe für die Nerven der Reisenden, auf die am Ende der Nacht die größte Überraschung ihres Lebens wartet.

Der Geisterzug ist ein Kriminalfilm aus dem Jahr 1957 von Rainer Wolffhardt mit Karl-Georg SaebischKurt Haars und Otto Stern.

Film: Mord im Orientexpress

Welch Vorfreude: Privatdetektiv Hercule Poirot (Albert Finney) kehrt nach London zurück, aber dafür nimmt er den berühmten Orient-Express, der von Istanbul direkt zur britischen Hauptstadt fährt. Mit ihm reist sein Freund Signor Bianchi (Martin Balsam), der ihm in letzter Sekunde noch einen Platz ergattern konnte. Im Speisewagen wird Poirot vom Geschäftsmann Ratchett (Richard Widmark) angesprochen; er bietet ihm eine Menge Geld, wenn Poirot ihn bewache. Poirot lehnt ab. Am nächsten Morgen bereut er die Entscheidung. Ratchett wurde mittels zwölf Messerstichen ermordet. Noch dazu ist der Zug in den verschneiten Karpaten steckengeblieben. Poirot schlussfolgert, dass der Mörder noch im Zug ist, immerhin kann er ihn nicht verlassen haben. Nach und nach verhört er die anderen Passagiere (u. a. Lauren BacallSean Connery und Ingrid Bergman), doch die Gespräche führen zu nichts. Niemand kann es gewesen sein, Alibis überkreuzen sich, es wird immer unwahrscheinlicher, dass einer der Fahrgäste Ratchett ermordet hat.

Mord im Orient Express ist ein Whodunit von Sidney Lumet mit Albert FinneyVanessa Redgrave und Anthony Perkins.

Film: Das große Fressen

Vier Männer mittleren Alters verabschieden sich aus ihrem bürgerlichen Leben: der Pilot Marcello, der Koch Ugo, der Fernsehredakteur Michel und der Richter Philippe. Sie treffen sich an einem Wochenende in einer alten Villa, die Philippes Vater vor etlichen Jahren gekauft hat. Die Villa – mit ansprechendem Interieur – ist geräumig, gemütlich und liegt relativ abgelegen in einem Außenbezirk von Paris. Dort wollen die lebensmüden Männer ihre eigene Selbstzerstörung durch eine Überdosis Sex und Essen zelebrieren. Das Personal wird fortgeschickt, drei Freudenmädchen dienen dem Lustgewinn. Die Lehrerin Andréa stößt hinzu und wird zum einzigen Dauergast. Bald schon steigert sich die endlose Zubereitung kulinarischer Köstlichkeiten zum widerwärtigen großen Fressen. Andréa gibt sich sowohl den vier Herren als auch der gnadenlosen Völlerei willig hin. Ab sofort heißt es: Wer stirbt zuerst?

Das große Fressen ist ein Groteske aus dem Jahr 1973 von Marco Ferreri mit Michel PiccoliAndréa Ferréol und Philippe Noiret.

Film: Was?

In einer labyrinthischen Villa begegnet eine junge Frau einer Gruppe parasitärer Snobs, die verschiedenen Perversionen nachhängen und erlebt mit ihnen groteske Abenteuer. Roman Polanski schildert bürgerliche Dekadenz, die notdürftig von sexuellen Interessen am Leben erhalten wird. Eine episodenhafte Gesellschaftssatire in brillanter Inszenierung; überwiegend provokativ und bösartig.

Eine Komödie aus dem Jahr 1972 von Roman Polanski mit Marcello MastroianniSydne Rome und Hugh Griffith.

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